25. KAISER-KARL-CLASSIC 2024
Ein Bericht von Clemens Lemminger, Claus Riensche und Peter Christoph Wolff
Jedes Jahr ist die KKC ein Highlight im Veranstaltungskalender des MSC, doch dieses Jahr sollte es zum 25.Jubiläum der KKC was ganz Besonderes werden. Eine gemeinsame Oldtimer-Ausfahrt in einem neuen Gewand über zwei Tage gestalten mit den Partnern AKV und der Scuderia Colonia, die 1960 auf Initiative des legendären Rennfahrers Wolfgang Graf Berghe von Trips gegründet wurde.
Am Freitag, den 13.09.2024 wurden die Fahrzeuge auf dem Aachener Markt dem Publikum präsentiert. Der historische Marktplatz von Aachen bot eine beeindruckende Kulisse für die Ausstellung und Präsentation der Fahrzeuge. Mit einem unglaublichen Detailwissen zur Herkunft, Entwicklung und Evolution der präsentierten Fahrzeuge stellte Achim Krott von der Rallye Abteilung des AKV, die Teilnehmer vor.
Danach konnten Besucher die Oldtimer aus nächster Nähe bewundern und mit den Besitzern ins Gespräch kommen.
Pünktlich ab Samstag, den 14.09.2024 wurde es ab 9:00 Uhr dann ernst. Für die Organisation des Starts zeichnet der AKV verantwortlich. Nachdem die Roadbooks ausgeteilt wurden, starteten dann die Oldies mit ihrer Fahrt.
Doch bevor es auf die Streckenführung ging, stand auf dem Markt noch eine erste Geschicklichkeitsprüfung WP1 an, die das Zusammenspiel von Fahrer, Beifahrer und Fahrzeug auf die Probe stellte.
Dann führte die Strecke weiter zu den fahrerischen Herausforderungen WP 2-4 auf dem eindrucksvollen Schloss Loersfeld bei Kerpen. Dieser Zwischenstopp wurde durch die Scuderia Colonia organisiert.
Langsam begann die Sonne ihre Kraft zu entfalten und es wurde wärmer an diesem doch kühlen Morgen im Park.
Die Lichtschranken wurden scharf gestellt in dem Park von Schloss Loersfeld und die Uhren waren in Bereitschaft. Die Wertungsprüfungen führten die Teams zunächst in den Innenhof, wo die Oldtimer den zentralen Brunnen umfahren mussten. Anschließend führte der Weg durch das zweite Tor ringförmig an der Außengrenze des großzügigen Parks durch ein Waldstück zurück in die „Zivilisation“. Das ein und andere Team war über die Aufgabenstellung noch nicht ganz orientiert: „Wo ist die Stempelkontrolle?“
Freundlich klärten die Teams der Scuderia die Teilnehmer auf und erläuterten die bevorstehende Aufgabe. „Ab wo wird die Zeit gemessen?“, „Müssen wir beim Losfahren an der Funkuhr schon die Stoppuhr drücken?“. „Ja, und sieben Meter weiter schon die zweite Uhr!“. Alle Teilnehmer, begriffen sehr schnell, auch wenn nicht gleich Klarheit darüber bestand, wer von der Besatzung jetzt welche Uhr drückt oder ob einer gleich beide Uhren gleichzeitig bedienen sollte. Wie auch immer. Es herrschte gute Laune, der Spaß stand im Vordergrund. Fahrzeug um Fahrzeug passierten den Start und es ergaben sich viele nette Gespräche, auch wenn die Startuhr jeweils zur vollen Minute zur Weiterfahrt drängte. Es ist schon fast ein Gefühl von Enttäuschung, als das letzte Team den Countdown für die letzte Zeitprüfung entgegennimmt.
Wir vom Team Schloss Loersfeld sind uns einig: Es hat uns sehr viel Freude gemacht!
Für die weiteren Herausforderungen mit insgesamt 5 Wertungsprüfungen auf der abwechslungsreichen Strecke in Richtung Neuwied mit Übernachtung und Zwischenziel zeichnete der MSC Aachen verantwortlich. So mussten bei WP 5 bei Kaffee und Kuchen einige Technikfragen beantwortet werden, bevor es mit der Fähre auf die Überfahrt nach Mondorf ging-wenn sie denn fuhr. Aber das tat dem Spaß entlang der großartigen Strecke keinen Abbruch. Schnell war eine Umleitung gefunden und die Rallye konnte weitergehen.
Nachdem WP5 erfolgreich absolviert war, machten sich die Teilnehmer entlang des Siebengebirges auf nach Hargarten. Dort wartete eine Rückwärts-Lichtschrankenübung auf die Teams- die WP6.
Es mussten noch drei weitere Wertungsprüfungen entlang der Strecke absolviert werden, bevor die Zielflagge für Tag 1 in Neuwied zu sehen war.
Eine davon war die WP8 mit der Aufgabe 40cm neben eine Latte zu fahren.
Die Unterbringung im Food Hotel war sehr gelungen: Individuell, modern und in pfiffigen Design. Abends fand nach einem reichhaltigen Grill-Buffet die Wertung der jeweils ersten 3 Plätze, der sogenannten Tagessieger statt. Einige Teams berichteten von technischen Problemen auf der Strecke und der fachmännischen unkomplizierten Hilfe der Teilnehmer. Nach den interessanten Benzingesprächen bei solch einer Tour ging der Abend unterhaltsam zu Ende. Noch kannte man nicht das schmackhafte, ausgefallene Frühstück, welches uns am nächsten Morgen erwarten sollte, sowie kleine Änderungen im Roadbook, die von der Organisation am nächsten Morgen noch mitzuteilen waren.
Der zweite Rallyetag begann mit dem vielgepriesenen Frühstück ab 7:00 Uhr, Ausgabe des Roadbook 2 und dem anschließenden Fahrerbriefing.
Auch dieser Tage startete bei Kaiserwetter - und es sollte wieder ein Highlight geben wie tags zuvor. Der MSC hatte die historische Südschleife des Nürburgrings angemietet, auf der es zwei Sollzeitprüfungen zu absolvieren gab.
Die Südschleife des Nürburgrings war ein bedeutender Teil der Motorsportgeschichte und wurde zwischen 1925 und 1927 zusammen mit der Nordschleife erbaut. Mit einer Länge von 7,747 Kilometern und einer Breite von etwa acht Metern führte sie durch den Eifelwald und war bekannt für ihre anspruchsvollen Steigungen und Gefälle.
Die Südschleife war Schauplatz vieler bedeutender Rennen, darunter das ADAC-Eifelpokal-Rennen und der Große Preis von Deutschland für Formel-2-Boliden. Diese Rennen zogen zahlreiche Zuschauer an, insbesondere an den Streckenabschnitten mit Tribünen wie dem Bocksberg.
Danach machten sich die Teilnehmer auf, um die letzte Etappe der Ausfahrt durch die wunderschöne Eifel in Angriff zu nehmen.
Noch drei weitere Wertungsprüfungen entlang der Strecke gab es zu absolvieren, bevor das Ziel, Aachen Forsthaus Weiden, mit der letzten Wertungsprüfung WP 15, erreicht wurde. Die Teilnehmer sollten ihr Fahrzeug rückwärts in einem Abstand von 20cm an eine Rot-Weiß-markierte Barke heranfahren.
Nach nunmehr über 170km Tagesfahrleistung konnten sich die Teilnehmer an dem bekannt guten und reichhaltigen Büffet bedienen, bevor es anschließend zur Siegerehrung ging. Einige Teilnehmer wurden durch technischen Defekt zur Aufgabe gezwungen. Das Team Martina Ludwig/Laura Moll auf einem VW Bulli T3 Bj.19 85 erhielt den MSC-Pechvogel. Ein Flachmann mit lecker gefülltem Schwarzwald Kirchwasser. Gewinner der diesjährigen Kaiser Karl Classic wurde das Team C.Pilz/A.Pilz auf einem Renault R8 Bj.1980 mit insgesamt 28.5 Fehlerpunkten.
Es hat uns unheimlich viel Spaß gemacht mit Euch. Die Strecke war wunderschön, die Präsentation auf dem Markt durch den AKV war ein Highlight, die Zeitprüfung durch die Scuderia Colonia auf Schloss Loersfeld war eine Herausforderung. Die WPs haben Euch hoffentlich Spaß gemacht und die Unterkunft mit Verpflegung war auch sehr gut. Unseren ganz besonderen Dank gilt hier den zahlreichen Helfern und Ehrenamtlern, die für das Gelingen der Oldtimer-Rallye mit verantwortlich sind. Ohne sie wäre eine solche Veranstaltung nicht durchführbar.